








DIENSTLEISTUNGS- UND LOGISTIKZENTRUM HAMBURG BILLBROOK
Das Baugrundstück liegt im Industriegebiet Billbrook in Hamburg und grenzt im Osten an den Pinkertweg, während es im Norden vom Tidekanal eingefasst wird. Auf dem rund 26.400 m² großen Areal entstand ein modernes und nachhaltiges Multiuser-Office-Gebäude mit angeschlossenem Logistikzentrum. Bauherr ist das Unternehmen GROUP7, das mit dem Neubau seine Präsenz in Hamburg erstmals erweitert und rund 200 neue Arbeitsplätze in der Region schafft. Der Neubau wurde im Rahmen der DGNB-Zertifizierung mit dem Status Gold ausgezeichnet und erfüllt hohe Anforderungen an Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Ressourcenschonung.
Architektonisch tritt das Ensemble mit einer markanten, boomerangförmigen Grundrissfigur in Erscheinung. Zwei Flügel greifen leicht gegeneinander versetzt in die Tiefe des Grundstücks und schaffen einen dynamischen, spannungsreichen Innenhof. Die Form des Gebäudes folgt dabei nicht nur funktionalen Anforderungen, sondern setzt eine bewusst gestaltete Geste: offen, einladend, fast schützend – eine symbolische „empfangende Haltung“, die der Bauherr sich für seine Kundschaft gewünscht hatte. Diese Geste wird räumlich durch die Auskragung des Büroflügels über dem zentralen Eingangsgebäude unterstrichen, das wie ein transparenter, vielschichtig geformter Kubus zwischen den Flügeln sitzt. Der Glaskörper bildet die Schwelle in das Gebäude und erschließt über eine erhöhte Ebene die Büroeinheiten, die sich beidseitig über dem Logistikbereich entwickeln.
Aus den Büros ist das gesamte Gelände überblickbar – der Blick führt über die operativen Bereiche, das Hofgeschehen und hinaus zum Kanal. So wird die innere Logistikarbeit nach außen sichtbar, während gleichzeitig von außen Einblick in die Dynamik des Betriebs gewährt wird. Die Arbeitswelt ist hier nicht abgeschottet, sondern Teil eines offenen, kommunikativen Raumgefüges. Der überkragende Büroflügel entfaltet dabei seine Wirkung wie eine schwebende Figur – eine leichte, fast fliegende Architektur, getragen von der Präzision der Stahlbetonkonstruktion.
Die äußere Erscheinung ist geprägt durch eine zurückhaltend dunkle Metallfassade, deren Tiefe durch horizontale, weiß beschichtete Sonnenschutzlamellen akzentuiert wird. Das Spiel von Licht und Schatten, die horizontale Gliederung und die feinen Proportionen verleihen dem Bau eine rhythmische Eleganz. Die Materialwahl folgt der Haltung des Bauherrn: wertig, robust und gleichzeitig dezent.
Das Gebäude versteht sich als funktionale und ästhetische Synthese: Es vereint Office- und Logistikflächen unter einem Dach, optimiert interne Abläufe, schafft moderne Arbeitsplätze und formuliert ein architektonisches Zeichen im industriellen Kontext von Billbrook. Als erste Erweiterung des Unternehmens in Hamburg markiert es nicht nur einen geografischen Meilenstein, sondern auch einen qualitativen – in Form, Haltung und Ausstrahlung.